Musik
„Lebenszeit“, „Verdammt“, „Als ich fortging“ – Lieder, die jeder Deutsche kennt und mitsingen kann, der in den 70ern und 80ern zwischen Kap Arkona und Rennsteig Fernsehen schaute, Radio hörte, Schallplatten auflegte oder in die Disco ging. Vielleicht auch mancher Westdeutsche, dem zufällig in Grenznähe oder auf der Transit-Autobahn ein Ost-Sender rein rauschte.
Es gibt Lieder, die bleiben und in uns Erinnerungen auslösen, wann immer wir sie hören. Die vielleicht mal eine Zeit lang aus unserem Gedächtnis verschwinden, aber nie ganz gelöscht sind. Mitunter gehen wir einen längeren Weg ohne sie, verlieren sie nach Schule, Ausbildung, nach der ersten Liebesenttäuschung, nach Heiraten und Kinderkriegen wieder aus dem Kopf – aber sie bleiben.
Sie bringen sich mitunter in den irrsten Situationen in Erinnerung. Am Schönsten jedoch ist, wenn sie von Menschen in Erinnerung gebracht werden, die wie diese Lieder zu unserem Leben gehören.
Dazu gehört ohne Zweifel Inka Bause. Im Osten kennt sie jeder als „unsere Inka“, die mit 16 die Pop-Branche mit dem kessen „Spielverderber“ aufmischte, zum Idol einer Generation wurde. Ihre ersten Lieder stammten von ihrem Papa Arndt Bause, dem damals erfolgreichsten DDR-Schlagerkomponisten, der nahezu alle Stars zuverlässig mit Hits versorgte.
Inka gelang spätestens als Moderatorin der RTL-Show „Bauer sucht Frau“ eine kometenhafte Karriere – inzwischen gehört sie zu den bekanntesten und populärsten TV-Gesichtern Deutschlands. Ihre große Liebe Musik gab sie nie auf, schenkte sich vor zwei Jahren zu ihrem 50. Geburtstag ihre erste große eigene Tour: „Lebenslieder“ – und war überrascht davon, wie die Menschen auf ihren Konzerten reagierten: Mitsangen, weinten, lachten… Wie eine große Familie, die sich an ihren gemeinsamen Lebensweg erinnert.
Jetzt gibt es endlich das Album „Lebenslieder“: Ein Traum, den sich Inka selbst und ihren Fans erfüllt. Eigens dafür gründete sie ihr eigenes Plattenlabel und agierte als Co Produzentin. Sie arbeitete wieder mit ihrem grandiosen Produzententeam von Musicago zusammen. Suchte und fand die passenden Musiker, Grafiker, Fotografen für ihr Vorhaben. Alles mit einer starken Stütze, die eine „Jung-Labelchefin“ braucht – das Team der Plattenfirma ihres letzten Albums „Mit offenen Armen“ Electrola/Universal, bei denen nun ihr Album im Vertrieb ist. Entstanden ist Inkas wohl persönlichstes Album. „Es sind die Lieder eines wichtigen Abschnitts – meiner Kindheit und Jugend.
Die Zeit, die für jeden Menschen die schönste seines Lebens sein sollte. Für mich war sie es“, so Inka. Weshalb aber die Lieder dieser Zeit, die jahrzehntelang in ihren Originalversionen von Karat, den Puhdys, Karussell, IC Falkenberg in ihr klangen, neu machen? Denn, das kennt doch jeder: Original bleibt Original!
„Weil ich sie zu meinen Liedern machen möchte und vielleicht zu den Lebensliedern einer neuen Generation“, antwortet Inka. Sie habe versucht, sie in die heutige Zeit zu holen und etwas zu entstauben, ohne zu viel Patina zu entfernen. Dass das gut funktioniert, beweisen die ersten Auskopplungen („Weißes Boot“, „Zeit, die nie vergeht“), die seit Monaten erfolgreich bundesweit in Radio und TV laufen! Elf Hits auf einem Album plus dem neuen Titelsong „Lebenslieder“ – solch eine Essenz gibt es selten. Im 30. Jahr der Deutschen Einheit wäre es uns allen zu wünschen, dass diese „Lebenslieder“ der Ostdeutschen endlich überall in Deutschland ankommen und zu den Liedern eines Landes werden.